Ensemble 2018 • Anschein & Sein
Astrid Arok
Sabine Althoff
Mein Körper führt an, meine Bewegung lässt mich spüren wer ich bin. Durch die Bewegung finde ich meine Rolle. Ich zwinge mich zu ungewohnten Bewegungen um den Anschein zu erwecken, jemand anders zu sein. Meine Bewegungen lassen mich anscheinend Jemand Sein. Oder ist es andersherum? Kann ich meinem Körper Bewegungen aufzwingen, die nicht zu mir passen? Kommen Bewegungen aus mir heraus und zeigen, wer ich bin?
Christine Bethge
Nicole Borgmann
Es war ein intensives Projekt! Zwei stimmige und doch konträre Persönlichkeiten zu erschaffen – als ein tänzerischer Bühnenautor unter weiteren – war eine sehr spannende Herausforderung, besonders als ich im Verlauf zunehmend entdeckte, was dieser Schaffensprozess mit meiner Biografie und meinem Gesellschaftsbild zu tun hat. Die Gruppendynamik war offen, wertschätzend und von großer Ehrlichkeit geprägt. Ein Projekt mit viel Tiefe.
Cornelia Buldmann
Jörn Buldmann
Im Tanzstück wechselte ich immer wieder meine Rolle, setzte sie in Beziehungen zu anderen und war für mich alleine. Bin ich mehr bei mir, wenn ich für mich alleine bin? Oder bin ich erst dann „bei mir“, wenn ich in Beziehung trete? Bin ich einverstanden, wenn ich mich im „Sein“ befinde? Oder ist es viel authentischer, wenn ich meine Träume lebe im „Anschein“?
Friedrich Brünger
Mehr Scheinen als Sein: interessantes Thema! Schon ihm Er-Arbeiten des Themas erfahre (erfuhr) ich die – auch fließenden – Übergänge zwischen dem etwas -Vorgeben, sich-Produzieren (sollen) und den eigenen, echten Empfindungen. Aber was ist schon „echt“ … und ehrlich ? Ein spannende Frage – gerade auch in unserer Zeit. Dies´ Thema scheint oder ist (sogar) weiterhin sehr bedeutsam….
Martin Kleineheismann
Oana Maiorescu
Kann ich mein (so)Tun und mein (so)Sein überhaupt trennen, wie Linsen von der Asche? Im Schein, wie im Sein drücke ich mich aus. Jeder Augenblick, jeder Schritt ein Experiment. Den Bogen spannen und loslassen. Resonanz erzeugen. Schein oder Sein ist einerlei.
Klaus Ramforth
Marjut Ranta-Kuhlbusch
Martina Sauerhoff
Martina Schramm
Rolle finden!! Puh!!! Wer will ich sein? Eine Indianerin, mit all ihrer Geschichte… Tief verbunden mit ihrer Ahnin, mit der Erde und dem Himmel… ihren Zwilling wiederfinden… Stark und kämpferisch, mißtrauisch und ängstlich… Intensiv !!!
Barbara Seidensticker
Elli Silber
Erstaunlich wie es möglich ist, Verloren-Verlassenheit-Übersehen-werden über einen größeren Zeitraum darzustellen, ohne Schaden zu nehmen. Ich bin davon überzeugt , das dieses funktioniert, bzw. es möglich ist eine ausreichend schützende innere Distanzhaltung aufzubauen, weil man sich im Prozess einer kreativ arbeitenden Gruppe befindet.
Gisela Stille
Das Ensemble ist gewachsen, auch die Anzahl der Spots und Scheinwerfer. Wir rücken ins Licht. Das Foyer ist unsere Bühne. Wir entwerfen Wunschcharaktere-Beziehungen-Lebenbilder, proben diverse Ablauf- und Raumpläne. Meine Wasserballettidee wird zur Freitreppenszene: Drei Modells vom Dunkel hinab, Sonnenbrille, Schulterblick rechts-links, Stufen im Gleichtritt, Rampenlicht, Lächeln, Eroberung des „Einen“ für einen Tango mit Rose.
Maria Storck
Auf keinen Fall im Rampenlicht stehen! Oder – ganz im Gegenteil – richtig Spaß daran haben, im Rampenlicht zu stehen! Diese Szene – von den jeweiligen Tänzern so individuell gestaltet, hat mich total begeistert. Und es ist für mich immer spannend zu erleben, wie die Ideen im Laufe des Prozesses reifen.
Alexandra Tröndle
Sieghard Watzke
Werden die Proben leicht? Nein! Wiederholungen, Linientanz, Takt, schneller, Break, Position einfrieren. Dann Generalprobe und Aufführung. Bitte kein Stopp der Musik wenn meine Partnerin auf meinem Bein liegt, bitte nicht. Linientanz, große Pose, Bein abwinkeln, meine Partnerin liegt auf meinem Bein. Musik stoppt. Position einfrieren. Ich sehe meine Frau. Ihre Lippen formen: Nicht wackeln! Wie lang sind 60 Sekunden? Erlösung – Musik, Bewegung. Kein Blick mehr in das Publikum!